- 22 Radiosender, vorgezogener Netzausbau: Seit dem Start von Digitalradio in Österreich hat sich viel getan. Durch die um fast vier Monate vorgezogene zweite Netzausbaustufe sind Mitte Dezember bereits 77 % der österreichischen Bevölkerung mit DAB+ (Digital Audio Broadcasting) versorgt und können kostenlos eine neue Programmvielfalt empfangen. Auch die dritten und vierten Ausbaustufen werden vorzeitig realisiert.
- Medienbranche, Telekommunikations-, Elektro- und Elektronikindustrie appellieren an die Bundesregierung, die DAB+ Empfangspflicht in allen Radiogeräten nach europäischem Vorbild rasch voranzutreiben.
- Am 7. Dezember 2019 startet außerdem die bisher größte Werbekampagne der privaten Radiosender in Österreich mit einem Bruttowerbewert von rund zwei Millionen Euro.
Am 28. Mai 2019 wurde das digitale Zeitalter des Hörfunks in Österreich eingeläutet. Neun nationale und acht regionale Digitalradios waren beim Start mit dabei, mittlerweile hat sich die Digitalradiofamilie auf insgesamt 22 Sender vergrößert. Neue Radiostationen wie Radio Fantasy, High Live Radio, Hood Music oder Radio SOL erweitern das Programmangebot und bieten den Hörerinnen und Hörern eine große inhaltliche und musikalische Vielfalt. Durch die vorgezogene Netzabdeckung und die Planung von zwei neuen regionalen MUX im kommenden Jahr entsteht ein zukunftssicheres, kostenloses Radioerlebnis für ganz Österreich.
Netzabdeckung in ganz Österreich bis August 2020
Wie geht es mit Digitalradio in Österreich weiter? Die Inbetriebnahme der zweiten Phase des bundesweiten MUX, die erst für Ende März 2020 geplant war, erfolgt bereits am 11. Dezember 2019. Die Ausbaustufe umfasst die Sendeanlagen Innsbruck-Patscherkofel, Salzburg-Gaisberg und St. Pölten-Jauerling. 77 % der Bevölkerung sind daher noch vor Weihnachten mit DAB+ Empfang versorgt. Schon am 26. Mai 2020 kommen die Sender Bruck Mur-Mugel sowie Rechnitz-Hirschenstein dazu, womit dann bereits das ganze Burgenland und weitere Teile der Steiermark DAB+ Radioprogramme empfangen können. Die letzte Ausbaustufe in Kärnten wird ebenfalls vorgezogen und erfolgt am 25. August 2020, womit 83 % der Österreicherinnen und Österreicher digitalen Klang erleben können. „Das Senderangebot entwickelt sich stetig weiter, etliche Radiosender bereiten sich unseres Wissens bereits intensiv auf die digitale terrestrische Verbreitung vor oder stehen wie beispielsweise Radio NJOY 91.3 kurz vor dem Markteintritt. Ich rechne im Laufe des nächsten Jahres mit rund 30 Digitalradiosendern in Österreich“, freut sich der Vorsitzende von Digitalradio Österreich, Mag. Wolfgang Struber, über die immer größer werdende Digitalradiofamilie.
Branche fordert DAB+ Empfangspflicht für alle Endgeräte
„DAB+ hat sich in Europa nachhaltig etabliert. Ein Treiber dieser Entwicklung ist neben der EU-Vorgabe, wonach ab 21. Dezember 2020 Neuwagen nur noch mit DAB+ tauglichen Radios ausgestattet werden dürfen, auch die Empfangsverpflichtung bei Endgeräten“, bestätigt auch Robert Lüneberger, der als Vertriebsleiter vom Endgerätehersteller TechniSat für den österreichischen Radiomarkt zuständig ist. Länder wie Italien, Deutschland und Frankreich gelten als Vorreiter, da sie bereits für alle Radiogeräte, die Zusatzinformationen senden können, einen verpflichtenden DAB+ Empfang gesetzlich geregelt haben.
In einem gemeinsamen Brief an Bundesminister Mag. Andreas Reichhardt sowie Bundesminister Mag. Alexander Schallenberg sprechen sich der Verband Österreichischer Privatsender, der Fachverband der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen, der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie in der WKO, der Verein Digitalradio Österreich, die Österreichischen Rundfunksender GmbH & Co KG sowie der Verband Österreichischer Zeitungen gemeinsam dafür aus, auch in Österreich eine DAB+ Empfangspflicht für alle Radioempfangsgeräte einzuführen. Hier macht der Europäische Kodex für die elektronische Kommunikation (EECC) Vorgaben zur Interoperabilität von Radio‐Empfangsgeräten. Ab 21. Dezember 2020 müssen innerhalb der Europäischen Union neue Autoradios den Empfang und die Wiedergabe von digital‐terrestrischen Hörfunksignalen ermöglichen. Die DAB+ Empfangspflicht soll nicht nur – wie im EECC vorgesehen – für Autoradios gelten, sondern für alle Radioempfangsgeräte. „Wir wollen dadurch das erfolgreiche Geschäftsmodell ,Hörfunk‘ auf allen terrestrischen Plattformen absichern und die Digitalisierung des Hörfunks stärken. Eine rasche Umsetzung ist notwendig, um den vollmundigen Ankündigungen zur Digitalisierungsoffensive in Österreich auch wirksame Taten folgen zu lassen“, bekräftigt Hubert Eiter, Marketingleiter von Aqipa und Vertreter der Endgerätemarke Pure, die Branchenforderung.
Größte Werbekampagne der Privatradios in Österreich
Wie sehr DAB+ in Europa und in Österreich bereits an Relevanz gewonnen hat, sieht man auch am Werbemarkt. Am 7. Dezember startet die bisher größte Werbekampagne der privaten Radiosender in Österreich. Mit einem Bruttowerbewert von knapp zwei Millionen Euro wird die Botschaft „Mehr Radio. Mehr Spaß.“ in der österreichischen Bevölkerung verbreitet. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit den Privatradios ein TV-Spot kreiert, der auf den Sendern der Puls4Sat1Pro7-Gruppe sowie in regionalen TV-Sendern wie schauTV oder W24 ausgestrahlt wird. Zusätzlich werden insgesamt mehr als 4.000 Radiospots auf UKW, DAB+ und auf den IP-Angeboten der Sender ausgestrahlt. Neben emotionalen Anzeigen, die vorwiegend in Regionalmedien und Publikumsmagazinen geschalten werden, wird auch auf Social Media fleißig die Werbetrommel gerührt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir als Interessenvertretung ,Digitalradio Österreich‘ diese breite Werbekampagne realisieren können. Es ist von großer demokratiepolitischer Bedeutung, die Vorteile der zusätzlichen kostenlosen Programmvielfalt von DAB+ an die Bevölkerung zu kommunizieren“, betont der Geschäftsführer von Digitalradio Österreich, Mag. Matthias Gerwinat.
Die Credits zur Kampagne
- Auftraggeber: Digitalradio Österreich
- Produktion TV-Spot – Kreation und Umsetzung: Projekt21
- Radio-Spot – Kreation und Umsetzung: macjingle
- Mediaplanung: Absenger Media
- Public Relations: Agentur trummer + team
- Social Media: glowbeet Werbeagentur
- Fotografie: Lea Fabienne Graphics & Photography